Mathias Götti Limacher, Zentralpräsident des Imkervereins BienenSchweiz, glaubt, dass die Regale in der Schweiz nach dem Bienensterben ähnlich leer aussehen würden wie in Deutschland. Was die Vielfalt angehe, würden etwa 80 Prozent der Nahrungsmittel von Insekten bestäubt, sagt er zu 20 Minuten.
Welche Einfluss auf unser Leben?
Ob sich allerdings eine Hungersnot anbahnen würde, wenn Honig- und Wildbienen aussterben, ist laut Götti Limacher schwierig zu beantworten. Kalorienmässig würde nur ein Drittel der Lebensmittel verschwinden. Die Konsequenz wäre aber, dass unsere Ernährung noch einseitiger und dadurch womöglich mangelhaft werden könnte.
Das Bienensterben hätte zudem massive Auswirkungen, die wir nicht nur beim Lebensmittelkauf spüren würden: Einerseits gibt es viele Produkte, etwa Kosmetikartikel, die von Bienen abhängige Stoffe enthalten und in dieser Form nicht mehr zu kaufen wären. Andererseits würde vor allem die fehlende Bestäubung die Biodiversität unserer Ökosysteme stark beeinträchtigen.
Bienen schützen: 7 Dinge die Sie tun können
1 | Säen Sie Bienenfreundliche Pflanzen
Eine bienenfreundliche Anlage kann etwas Blühendes in einem Balkonkasten, ein Obstbaum im Garten oder wildwachsende Pflanzen sein. Das alles bietet ein vielfältiges Angebot für Honigbienen, Schmetterlinge, Hummeln und die vielen winzigen Solitärbienen. Miteinander kombiniert bilden sich so Oasen für hungrige Bestäuber in der Stadt.
2 | Wählen Sie Honig aus Ihrer Region
Fast 80% unseres Honigkonsums stammt aus Importen. Honige aus dem Supermarkt sind häufig Mischungen von Honigen aus Nicht-EU-Ländern. Diese enthalten mit hoher Wahrscheinlichkeit Honig aus Südamerika – wo Gentechnik-Pflanzen im großen Stil angebaut werden, deren Pollen dann in den Honig geraten. Neben der Umweltbelastung durch die langen Transportwege können auch Bienenkrankheiten eingeschleppt werden. Es ist daher sinnvoll, Honig aus Ihrer Region direkt vom Imker zu bevorzugen.
3 | Verzicht auf Pestizide
Auf bienenschädliche Pflanzenschutz-, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel, also Pestizide, Herbizide und Biozide sollten Sie in Ihrem Haus und Garten verzichten. Gerade Cocktails aus mehreren Giften können tödlich sein.
Tipp: Verwenden Sie keine Pestizide sondern Naturprodukte. Bevorzugen Sie das Mähen oder Handmähen, das Mähen in Intervallen im Laufe der Zeit und das Warten auf das Verblassen der Wildblumen.
4 | Bevorzugen Sie Bienenfreundliche Lebensmittel
Saisonale Lebensmittel aus regionaler ökologischer Landwirtschaft sind meistens besser, da auf bienenschädliche Pestizide verzichtet wird. Seien Sie auch fair zu den Produzenten: Qualität und Bienenfreundlichkeit sind ihren Preis wert, deshalb zahlen Sie einen fairen Preis auch für Ihren Honig.
5 | Bienenkrankeiten stoppen – Honiggläser immer Ausspülen
Krankheiten wie die amerikanische Faulbrut werden bei uns eingeschleppt. Die auslösenden Endosporen werden u.a. durch Honigreste in Glascontainern verbreitet. Im Herbst fliegen die Bienen darauf und bringen so die tödliche Krankheit in die heimischen Völker. Deshalb Honiggläser am besten in der Spülmaschine waschen bevor man diese in den Glascontainer wirft oder gleich beim Kauf auf Mehrweg achten.
6 | Werden Sie Bienenpate
Mit einer Bienen-Patenschaft unterstützen Sie aktiv die nachhaltige Strategie, die Honigbiene zu ihrer Rettung in der Stadt anzusiedeln und zu pflegen. Als Bienen-Pate/-in erhalten Sie jährlich von Ihren Patenbienen Glas Honig. Dazu gibt es eine individuelle Patenurkunde.
7 | Bieten Sie Nistmöglichkeiten für Wildbienen
300 der heimischen 560 Wildbienenarten stehen auf der “Roten Liste”. Bieten Sie Nistmöglichkeiten für Wildbienen an. Es muss nicht gleich ein riesiges „Bienen- oder Insektenhotel“ sein, auch mit wenig Aufwand kann den Bienen geholfen werden. Durch die Urbanisierung und die Intensivierung der ländlichen Wirtschaft werden diese Lebensräume immer seltener. Ausserdem sind Mauerbienen für Mensch und Tier vollkommen harmlos.
Wir haben den Sprung gewagt!
Wir haben unser BeeHome bestellt und ausserhalb unserer Büros in Siders installiert. Das Abenteuer beginnt! So können wir die Entwicklung unserer Wildbienen verfolgen und unsere schlüpfenden Bienen entdecken, nach Pollen suchen und uns um ihre Nachkommen kümmern.
Dank Ihrer Hilfe Ihr Honig in Honiggläser
Kaufen Sie Ihren Honig direkt beim Imker
Wenn Sie um die Umwelt besorgt sind, wenden Sie sich für Ihren Honig direkt an einen Imker und nehmen Sie Ihr Honigglas mit. Neben der Unterstützung der lokalen Landwirtschaft schützen Sie die Umwelt, indem Sie Einwegverpackungen vermeiden.
Geniessen Sie die Früchte Ihres Gartens
Ihre zusätzlich vermehrten Mauerbienen leisten auf Schweizer Bauernhöfen einen wichtigen Beitrag für eine sichere und effiziente Bestäubung von Obstbäumen. Geniessen Sie Ihre köstlichen hausgemachten Marmeladen in Einmachgläser.
Bieten Sie Honig an und sensibilisieren Sie Ihre Liebsten
Für ein Geburtstagsgeschenk, eine Hochzeit oder einen besonderen Anlass erfreuen Sie Ihre Liebsten, indem Sie Ihnen hausgemachte Marmeladen oder Honig in personalisierten Honiggläser anbieten. Auf diese Weise werden auch Ihre Angehörigen auf Ihre Vorgehensweise aufmerksam gemacht!